Ich bedanke mich ganz herzlich bei Nationalrat Herrn Atici und SP Migrant:innen für die Einladung und die Organisation vom Vernetzungstreffen im Bundeshaus. Es war eine gute Gelegenheit für eine kleine Gruppe von Afghanen und Afghaninnen in der Schweiz, nach der Machtübernahme der Taliban und der katastrophalen Situation in Afghanistan, ihre Anliegen vorzutragen.
Ich habe im Namen unserer Gemeinschaft „زندگی من در سوئیس/ My life in Switzerland“ unsere Sorge über aktuelle Situation in Afghanistan zum Ausdruck gebracht:
- * die Schweiz kann in Zusammenarbeit mit UNHCR die besonders schutzbedürftigen Menschen, vor allem Frauen, Kinder und religiösen und ethnischen Minderheiten, in den Nachbarländern Afghanistans nach Prüfung ihrer Asylgründe aufnehmen. UNHCR in Pakistan und im Iran derzeit führt leider kein aktives Resettlement-Programm durch.
- Humanitäres Visum muss so rasch wie möglich in dieser schwierigen Zeit für die Angehörigen in der Schweiz lebende Afghanen und Afghaninnen erleichtert werden. Es gibt ein grosses Durcheinander zwischen EDA und schweizerischen Vertretungen in den Nachbarländern Afghanistans für die Vorprüfung und die Visumstermine bei der Botschaft.
- Abgewiesene Asylsuchende sollen beim SEM ein Wiedererwägungsgesuch stellen können, sodass sie Asyl gewährt oder mindesten vorläufig aufgenommen werden.
- Da die afghanische Botschaft in Genf nach Machtübernahme keine konsularische Dienstleitung bietet, sollte die Schweiz für die in der Schweiz lebende Afghanen und Afghaninnen, die vorläufig aufgenommen sind, in Bezug vom Erteilung eines Reisepasses eine Zwischenlösung finden. Hunderte von afghanischer Staatsangehörigen suchen verzweifelt eine Lösung und niemand übernimmt Verantwortung.
- Die 60 Millionen Franken, die für Unterstützung der notleidenden Bevölkerung in Afghanistan entschieden wurden, sollte richtig und genau erklärt werden. Wie die Bevölkerung von diesem Geld geholfen wird, ist undeutlich. Auf keinen Fall sollte unter Namen „Humanitäre Hilfe“ die Terroristen, die das ganze Land unter Kontrolle haben, finanziert werden.Wir danken den Politikerinnen und Politikern sowie den Flüchtlingsorganisationen für die diesbezügliche Zusammenarbeit und Unterstützung.